‚Du kannst es dir ja nochmal überlegen’ – Warum uns reversible Entscheidungen nicht zufriedener machen
Auch wenn Konsumenten die Freiheit bevorzugen, eine Entscheidung wieder rückgängig machen zu können, sind sie doch mit den Ergebnissen irreversibler Entscheidungen zufriedener (Gilbert & Ebert, 2002). Das Bewusstsein der Unumkehrbarkeit einer Entscheidung löst offenbar erst die adaptiven Prozesse aus, die dazu führen, dass Menschen mit dem zufrieden sind, was sie haben und nicht begehren, was sie nicht haben können. Umgekehrt motiviert das Bewusstsein, eine Wahl revidieren zu können, zu einer Entscheidungsstrategie, bei der nicht nur zufriedenstellende, sondern die bestmöglichen Alternativen zu wählen sind. Diese Haltung geht nachweislich mit geringerer Zufriedenheit einher (z.B. Schwartz et al, 2002). Der Beitrag zeigt Ergebnisse eines Experiments, in dem die Probanden zwischen unterschiedlichen Varianten einer Tasse mit Motiven ihrer Hochschule wählen konnten. Ein Teil der Probanden konnte die Entscheidung später noch einmal ändern, ein anderer Teil traf mit der ersten Wahl eine endgültige Entscheidung. Probanden, die ihre Wahl endgültig trafen, berichteten später signifikant häufiger, dass sie die Tasse auch benutzten. Zudem verstärkte das Bewusstsein, dass die Wahl revidierbar ist, Gedanken an die nicht gewählte Alternative und den Anspruch, stets das bestmögliche zu wählen.