Online-Dating in Zeiten der Covid-19-Pandemie: Ablauf, Chancen und Risiken unter Berücksichtigung verschiedener Online-Dating-Plattformen

Das neuartige Corona-Virus stellte Deutschland im Jahr 2020 vor große Herausforderungen. Zur Eindämmung und Bekämpfung der Pandemie wurden Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht und Abstandsregelungen, Ausgangssperren sowie Einreisestopps verhängt und Landes-grenzen geschlossen (Bundesministerium für Gesundheit, 2021). Die Reduzierung von physischen Kontakten und Begegnungsstätten führte zu einer verstärkten Hinwendung zu virtuellen Kontakten und einem Online-Dating-Boom (Bitkom, 2020). Ziel der vorliegenden Studie ist es, das Online-Dating-Verhalten während des ersten Lockdowns in Deutschland zu analysieren und Nutzer*innen verschiedener Online-Dating-Plattformen (Online-Partnervermittlung, Online-Kontaktbörsen, Social-Dating, Adult-Dating, Nischenanbieter) in ihrem Erleben und Verhal-ten zu vergleichen. Im Rahmen einer Onlinebefragung N = 1805 (Online-Dating-Nutzer*innen: n = 971, Nichtnutzer*innen: n = 834) konnte eine gestiegene Nutzungsintensität festgestellt werden. Online-Dating-Portale wurden während des Lockdowns nicht nur hauptsächlich zur Partner*innensuche, genutzt, sondern auch um in soziale Interaktion zu treten. Fehlende körperliche Präsenz wurde den hier Befragten zufolge durch textbasierte Nachrichten, Telefonate, Sprachnachrichten oder Videochats zu kompensieren versucht; eine Zunahme von Quali-tät und Quantität der Kommunikation wurde von einigen Nutzer*innen deutlich wahrgenommen und physische Treffen (Dates) überwiegend ins Freie verlagert. Die Bedeutung der Ergebnisse wird aus theoretischer und praktischer Sicht diskutiert.

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