Hate to date? Eine explorative Studie zum Burnout-Syndrom im Dating-Kontext
Das Aufkommen von Dating-Apps hat das Dating-Verhalten vieler Menschen stark verändert. Dating-Apps werben damit, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen und die Bildung sowohl kurzfristiger als auch langfristiger Beziehungen zu erleichtern. Doch viele Menschen sehen sich zunehmend mit Frustrationen und Herausforderungen konfrontiert. Das Phänomen „Dating-Burnout“ hat bisher nur eine anekdotische Evidenz und umschreibt offenbar ein Gefühl der emotionalen Erschöpfung, das mit einer zunehmenden Depersonalisation und dem Gefühl reduzierter Leistung beim Dating einhergeht. Das Ziel der vorliegen Studie besteht darin, das Phänomen erstmalig wissenschaftlich zu untersuchen und anhand einer Stichprobe von N = 2465 Dating-Nutzer*innen und Nichtnutzer*innen verschiedene Einflussfaktoren und deren Vorhersagekraft auf das Dating-Burnout-Syndrom zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Anteil von 14 Prozent der Befragten von Dating-Burnout betroffen sind und sowohl spezifische Dating-Erfahrungen (z. B. das Gefühl der Erfolgslosigkeit, Erfahrung von Eintönigkeit durch repetitive Abläufe, das Erleben von Ghosting oder das Gefühl einer negative Kosten-Nutzen-Bilanzierung) sowie individuelle Merkmale der Nutzer*innen (wie Selbstwert und Bindungsängstlichkeit) zu Dating-Burnout beitragen. Die Bedeutung der Ergebnisse wird aus theoretischer und praktischer Sicht diskutiert.