Misst gut, ist gut? Vergleich eines abstrakten und eines berufsbezogenen Matrizentests

Obwohl Intelligenztests berufliche Erfolgsindikatoren valide vorherzusagen vermögen (Kramer, 2009; Schmidt & Hunter, 1998), werden sie in deutschen Unternehmen u.a. aufgrund geringer Akzeptanz selten eingesetzt (Schuler, Hell, Trapmann, Schaar & Boramir, 2007). Die vorliegende Studie untersucht, ob die Akzeptanz eines Matrizentests allein durch eine berufsbezogene Symbolgestaltung erhöht werden kann und der Test trotzdem testtheoretischen Gütekriterien genügt. Der BOMAT (Hossiep, Turck & Hasella, 2001), ein valider aber abstrakter Matrizentest, wird mit dem BBM, einem für Forschungszwecke entwickelten Matrizentest mit berufsbezogenen Symbolen, kontrastiert. Beide Verfahren erwiesen sich in der vorliegenden Stichprobe (N = 360) als reliabel und valide, insbesondere hinsichtlich hoher retrospektiver Validitäten mit den Kriterien Abiturnote (rBOMAT = -.45; rBBM = -.43) und Bachelornote (rBOMAT = -.41; rBBM = -.39). Hohe Korrelationen beider Verfahren untereinander sowie mit dem IST-2000R und niedrige Korrelationen mit dem NEO-FFI sprechen für Konstruktvalidität. Die berufsbezogene Gestaltung erwies sich der abstrakten Gestaltung bei gleichwertiger Messqualität, Kontrollierbarkeit und Belastungsfreiheit (AKZEPT!-L: Kersting, 2008) hinsichtlich der Augenscheinvalidität als überlegen.

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